Das Burgenland ist bekannt für seine reiche Kultur und Traditionen. Besonders in der Osterwoche werden zahlreiche Bräuche und Rituale praktiziert, die bis heute lebendig geblieben sind. Wenn Sie das Burgenland während der Osterzeit besuchen, haben Sie die einzigartige Möglichkeit, diese traditionsreichen Bräuche hautnah zu erleben.
Welche Bräuche gibt es im Burgenland?
Eier kratzen
Im Südburgenland ist das Eierkratzen ein traditioneller Osterbrauch, bei dem Ostereier mit speziellen Kratzern verziert werden. Das aus Kroatien stammende Kulturgut des Eierkratzens etablierte sich hierzulande Mitte des 19. Jahrhunderts – und zwar nur in Stinatz, wo sie bis heute gepflegt wird. Das Eierkratzen ist eine kreative Beschäftigung und hat eine lange Tradition im Südburgenland. Oft werden die Eier als Geschenk weitergegeben oder bei der Osterjause verspeist.
Gründonnerstag
Der Donnerstag vor Ostern ist der Gründonnerstag. An diesem Tag wird das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern gefeiert. Zum Gründonnerstag gilt das „Grüne Essen“ oder „Gründonnerstagsmahl“ als Tradition. Dabei werden Gerichte mit grünem Gemüse wie Spinat oder Bärlauch serviert, die symbolisch für den Frühling und das neue Leben stehen.
Ratschen
Im Burgenland ist das Ratschen eine beliebte Ostertradition. Dabei ziehen Kinder mit hölzernen Ratschen durch die Straßen und machen lautstark auf sich aufmerksam. Die Ratschen sollen an das Klappern der römischen Soldaten erinnern, die nach christlicher Überlieferung das Grab Jesu bewachten.
Das Ratschen findet in der Regel am Karfreitag und Karsamstag statt und ist vor allem in ländlichen Gemeinden verbreitet. Die Kinder gehen von Haus zu Haus und erhalten dafür kleine Geschenke oder Geld. Es ist auch üblich, dass die Ratschen in den Kirchen zum Einsatz kommen, um die Glocken zu ersetzen, die an den stillen Tagen des Karfreitags und Karsamstags nicht geläutet werden.
Fleischweihe & Osterjause
Im Burgenland ist die Fleischweihe eine wichtige Ostertradition. Am Karsamstag werden vom katholischen Pfarrer Fleisch, Würste und Eier gesegnet, um den Schutz Gottes auf das Essen und das Haus zu übertragen. Die gesegneten Lebensmittel werden dann in die Osterjause integriert, die aus verschiedenen regionalen Spezialitäten wie Schinken, geräuchertem Bauchspeck, Würsten, Eiern, frischem Brot, regionalen Käsesorten und eingelegtem Gemüse besteht. Die Osterjause wird im Familienkreis oder mit Freunden genossen und ist eine Möglichkeit, die Freude und das Zusammenkommen anlässlich des Osterfestes zu feiern. Dabei stehen auch das gemeinsame Essen und der Austausch im Vordergrund.
Osterfeuer
Der Brauch des Osterfeuers ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Ostertraditionen. Es ist eine Tradition, die in vielen Gemeinden aufrechterhalten wird und bei der das Feuer als Symbol für die Wiederauferstehung Jesu Christi und den Beginn des Frühlings dient. Das Osterfeuer ist ein besonderer Brauch, der nicht nur eine religiöse Bedeutung hat, sondern auch eine kulturelle und soziale. Es ist eine Gelegenheit für die Menschen, zusammenzukommen und das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings zu feiern.